Hainsimsen-Buchenwald
Die Buche würde von Natur aus mehr als zwei Drittel der Fläche Deutschlands bedecken und kommt von der Ebene bis ins Bergland auf unterschiedlichsten Standorten vor. Bedingt durch die menschliche Nutzung nehmen Hainsimsen-Buchenwälder jedoch in Deutschland nicht einmal mehr sieben Prozent der Landesfläche ein.
Durch den starken Schattenwurf der Baumkrone, die große Schattentoleranz der Keimlinge und Jungpflanzen und ihr rasches Jugendwachstum ist die Rotbuche auf geeigneten Standorten so gut wie allen anderen Baumarten überlegen. Daher sind naturnahe Buchenwälder oft arm an Begleitbaumarten wie Stiel- oder Traubeneiche. Allein die Stechpalme wächst im atlantisch geprägten Klima und auf den sauren Böden des Bergischen Landes unter den Kronen der Buchen. Die oft spärliche Krautschicht wird von säureliebenden Arten, wie der Weißlichen Hainsimse, gebildet, die der Waldgesellschaft auch ihren Namen gibt. Ein naturbelassener Hainsimsen-Buchenwald ist trotzdem keineswegs artenarm: Je reicher er an unterschiedlichen Strukturen, wie Lichtungen, Höhlenbäumen oder auch abgestorbenen Bäumen ist, umso mehr seltenen Tier- und Pflanzenarten bietet er einen Lebensraum. Rund 10.000 Arten können an einen natürlichen Buchenwald mit alten Altersstufen gebunden sein. Dort fühlen sich zum Beispiel Schwarzspecht, Großer Abendsegler und viele verschiedenen Käferarten zu Hause.