Die Wupper
Als „Wipper“ entspringt der Fluss im oberbergischen Börlinghausen, als „Wupper“ mündet er nach 114 km bei Leverkusen in den Rhein. Das Tal zwischen Müngsten und Burg durchdringt die Wupper in Windungen, was für einen Mittelgebirgsfluss eher untypisch ist. Sie legte ihren Lauf jedoch bereits vor etwa 60 Millionen Jahren an, als das Rheinische Schiefergebirge noch nicht gehoben war und schlängelte sich über die damalige Ebene. Bei der nachfolgenden Anhebung des Gebirges hat sie sich mit ihrem damaligen Verlauf zwischen Burg und Müngsten etwa 100 Meter tief in das eher weiche aber wasserundurchlässige Gestein aus Grauwacke und Tonschiefer eingeschnitten.
Der untere Abschnitt der Wupper ist heute mit seinem naturnahen Flussbett, seinen Unterwasserpflanzen und den an den Fluss angrenzenden Auenwaldbereichen ein wertvoller Lebensraum. In flachen Bereichen mit langsam fließendem Wasser gedeihen der Schild-Wasserhahnenfuß und andere Wasserpflanzen. Sie bieten Fischen ein Versteck vor Feinden und einen Ort zur Laichablage, tragen zur Sauerstoffversorgung der Wupper bei und filtern Schwebstoffe aus dem Wasser. Auch die in Europa besonders gefährdeten Fluss- und Bachneunaugen leben hier. Nachdem viele Fischarten in die Wupper zurückgekehrt sind, bietet sie dem Eisvogel wieder genügend Nahrung. Er nistet in selbst gegrabenen Brutröhren in den lehmig-sandigen Ufersteilwänden. Wer ein wenig Geduld mitbringt hat gute Chancen seinen charakteristischen Ruf zu hören und ihn vielleicht sogar im Vorbeiflug zu beobachten.